Für die Gestaltung von Lernen und Schule zu Corona-Zeiten gibt es leider bis heute in Deutschland keine zentrale Plattform mit Konzepten, Infos, Tipps, etc. seitens der Bildungsministerien oder der Kultusministerkonferenz. Schulen sind sich selbst überlassen, Konzepte für Distanzunterricht zu entwerfen sowie Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern zu begleiten und gegebenenfalls zu schulen. Wünschenswert wäre ein Portal, auf dem Angebote für die entsprechenden Zielgruppen zentral verlinkt und sortiert sind.

Wir haben uns auf die Suche nach Angeboten gemacht, die Lehrkräften, Schüler*innen und Eltern helfen können, das Lernen zu Hause zu gestalten. Über weitere Hinweise sind wir dankbar! Dies soll ein lebendiger Artikel sein, der durch Anregungen von Leser*innen weiterentwickelt wird. Hinweise nehmen wir gern über die Kommentarfunktion oder per Mail an redaktion@politik-digital.de mit dem Betreff “Lernen neu gestalten – Ideensammlung” entgegen.

Der zweitbeste Zeitpunkt ist immer noch besser als später

Schon vor Jahren hätten Schulen digital ausgestattet werden sollen. Endgeräte, Lernmanagementsysteme oder ein Schul-Wlan standen nur wenigen Lehrkräften und Schüler*innen zur Verfügung. Was beispielsweise in Estland schon seit Jahrzehnten auf der Agenda steht – Ausbau der digitalen Infrastruktur an Schulen und der Weiterbildung der Bildungsakteur*innen – lief in Deutschland bisher maximal schleppend. Wenn der beste Zeitpunkt, Schule digital zu denken, verpasst ist, ist jetzt aber der zweitbeste.

Seit Beginn der Coronapandemie sind Schulen damit beschäftigt, notdürftig umzurüsten und den Unterricht auf Distanz soweit wie möglich umzusetzen. Das ist eine Mammutaufgabe für Lehrkräfte, Schüler*innen und Eltern, schließlich war auf eine solche Situation niemand vorbereitet. Seit Beginn der Coronapandemie gibt es für Schulen keine einheitlichen Konzepte und noch nicht einmal eine zentrale Informationsquelle. Alle Beteiligten müssen selbstständig lernen, wie sie technische Probleme lösen, schulbuchbasierten Unterricht digital transformieren, Videokonferenzen professionell abhalten, Lernfortschritte auf Distanz beobachten und auf besondere Bedürfnisse eingehen. Fortbildungen zu den entsprechenden Themen gibt es zwar, sie werden aber nicht zentral durchgeführt.

Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die Bildungsministerien, Schulen in der digitalen Transformation zu begleiten, digitale Infrastruktur auszubauen und durchdachte Konzepte für alle Beteiligten zu erstellen.

Konzepte für Fern- und Hybridunterricht

Weil es bisher von den Ministerien keine inhaltliche Unterstützung gab, haben Schulen haben eigene Konzepte dafür erstellt, wie sie den Distanzunterricht umsetzen. In den meisten Fällen werden die entsprechenden Leitfäden intern verbreitet, sodass Lehrkräfte,  Eltern und Schüler*innen informiert sind. Die Schulen haben ganz unterschiedliche Voraussetzungen: Wenige sind bereits von Seiten der Schule oder Gemeinde mit zentral eingerichteten Endgeräten ausgestattet. Einige arbeiten seit Jahren aktiv mit E-Learning-Plattformen. Die Kommunikations- und Lernmanagement-Systeme unterscheiden sich von Schule zu Schule, genauso wie der Einsatz von Videokonferenzen oder gemeinsames Arbeiten. Genauso unterschiedlich sind entsprechend die Erfahrungen der Lehrkräfte sowie der Schüler*innen mit den entsprechenden Systemen.

Der folgende Beitrag stellt nur ein Beispiel dar, wie Fernunterricht umgesetzt werden kann: https://deutsches-schulportal.de/konzepte/gelungener-wechsel-von-praesenz-und-fernunterricht/

Bereits vorhandene Sammlungen

In der Schweiz sowie in Österreich gibt es von Hochschulen erstellte Sammlungen, die viele der für den Fernunterricht nötigen Infos zusammenfassen. Hier wird zum Teil auf in der Schweiz bzw. in Österreich genutzte Dienste oder Medien verwiesen, weswegen die Sammlungen nicht 1:1 auf die Bedürfnisse der Schulen und Deutschland übertragen werden können. Dennoch empfehlen wir Lehrkräften und Eltern, einen Blick auf die umfassenden Sammlungen zu werfen. Hier gibt es didaktische Hinweise, Tipps zu Tools, Projektideen und vieles mehr.

Darüber hinaus gibt es einige weitere Angebote:

Video-Inhalte auf YouTube, in Mediatheken, im Fernsehen und Co.

In Mediatheken und auf YouTube gibt es eine Fülle von informativen Inhalten für Eltern und Lehrkräfte zu Digitalthemen rund um Schule. Auch Schüler*innen finden hier Kanäle mit Lerninhalten.

Für Lehrer*innen

Für Eltern und Schüler*innen

Für Schüler*innen

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